Ausbildung/ Prüfungen

Und schon sind die kleinen keine Babies mehr. Hier hast Du Gelegenheit über die 1-5 järigen Kinder zu diskutieren.
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Schnorli
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Ausbildung/ Prüfungen

Beitrag von Schnorli »

Auf Anfrage berichte ich euch mal über meine Ausbildung als Kleinkinderzieherin.

Es gibt zwei Schulen. Die Fachschule für familienergänzende Kindererziehung (FFK) und die Berufsschule für Kleinkinderziehung (BKE).

In der FFK geht es mehr ums theoretische und man schreibt viele Qualifikationsarbeiten. Es gibt keine Noten, sondern nur bestanden oder nicht bestanden. Man bekommt jedoch Zeit dafür, die Arbeit richtig fertig zu stellen. Im 3. Lehrjahr schreibt man dann eine Arbeit, über eine selbst ausgedachte Veränderung im Lehrbetrieb, also in der Kinderkrippe oder im Heim. Im Frühling vor dem Abschluss kommt eine Expertin und beobachtet eine geführte Sequenz, die man mit den Kindern führt. Im Voraus wird eine schriftliche Vorbereitung abgegeben. Diese praktische Prüfung dauert eineinhalb Stunden und es folgt ein eineinhalb Stunden langes Feedbackgespräch. Danach erfährt man, ob man bestanden hat oder nicht. Das ist das einzige was eine Note gibt.

Ich selber bin an der BKE. Pro Semester gibt es mindestens drei Noten pro Schulfach, die für das Zeugnis gelten. Diese Noten ergeben sich durch Prüfungen oder Praxisaufgaben, die in der Institution angewendet werden und dann schriftlich zusammengefasst abgegeben werden. Im 2. Lehrjahr wird das Fach Gesundheitslehre abgeschlossen und es gibt eine Abschlussprüfung. Von August bis November im 3. Lehrjahr erarbeitet man ein Thema, dass als 40ig seitige Arbeit abgegeben und öffentlich präsentiert wird. Die Präsentation und die folgende Fragestellung gelten als mündliche Abschlussprüfung im Fach Allgemeinbildung. Zwischen März und Mai folgt die praktische Prüfung in der Krippe. Diese erfolgt wie in der FFK. Im Juni und Juli werden dann noch die Fächer Allgemeinbildung schriftlich, Praxis/ Methodik und Pädagogik/ Psychologie abgschlossen. Je nach Jahr mündlich oder schriftlich. Ich habe dann am 15. Juli meine Diplomfeier.

Diese Schulen wird es jedoch bald nicht mehr geben, weil nun die soziale Lehre entsteht. Mit dieser kann man alle sozialen Berufe erlernen, muss sich danach aber spezifisch weiterbilden.

Wenn ihr noch Fragen habt, stehe ich euch gerne zur Verfügung.
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rhiannon
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Beitrag von rhiannon »

lernt ihr denn da auch all die verschiedenen erziehungstechniken? habe 2 freundinen, welche ihre kids in die krippe bringen. die 2 krippen sind total unterschiedlich, in der einen werden die kinder sozusagen sich selbst überlassen, können spielen mit was sie wollen - die leiterin greift nur bei schwerwiegenden streiterein oder so ein. sie dürfen machen was sie wollen ohne grosse führung - sich selbst entfalten - sagt man dem wohl.
in der anderen krippe macht die leiterin viel mit den kindern. sie arbeiten mit verschiedenen farben, materialien. an jedem tag gibt es ein anderes thema. usw.

hab leider die namen der zwei richtungen vergessen :roll: aber da ich meine kinder nicht in die krippe gebe, habe ich mich damit zuwenig auseinandergesetzt
Schnorli
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Beitrag von Schnorli »

Es gibt drei Erziehungsmöglichkeiten:
-autoritäre Erziehung
-demokratische Erziehung
-Laissez-faire Erziehung

Wir wenden bei uns den demokratischen Erziehungsstil an. Wir lassen die Kinder eigene Entscheidungen fällen, setzen aber auch klare Grenzen. Wir machen jeden Tag etwas geführtes mit den Kindern um sie zu fördern. Zwei bis dreimal in der Woche machen wir auch eine geführte Sequenz (früher geführte Aktivität genannt).

Aber das wichtigste ist das Freispiel. Die Kinder spielen miteinander und versuchen ihre Konflikte selber zu lösen. Wir greifen ein, wenn es nötig ist.
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Beitrag von rhiannon »

und was hat es mit montessori ansich? es gibt ja noch andere "richtungen"
motte
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Beitrag von motte »

schaut nicht nach den Erziehungsstilen... sondern schaut das die Einrichtung gute Rahmenbedingungen hat (sprich: wenig Kinder, guter Betreuungssatz, wohlige Einrichtung, gesunde Ernährung, Elternarbeit...)
schaut das die Person die Euer Kind betreut ein großes Herz hat aber Konsequenz lebt...das ist das Beste was Eurem Kinde wiederfahren kann...
Von laissez faire rate ich ab.... da tut ihr dem Kinde und Euch nichts gutes
das bedeutet soviel wie *lass sie machen und alles selbst entscheiden*
ich bin auch daür das Kinder zur Selbständigkeit erzogen werden aber es ist ein Unding das immer mehr KInder entscheiden dürfen,,, ja sollen oder sogar müssen was sie wollen... diese "schwimmen" total. Ihnen fehlt die Klarheit im Leben ein VOrbild und die SIcherheit an die sie sich lehnen... in meinen Augen ein völliger Unsinn... und gefährlich!
rhiannon
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Beitrag von rhiannon »

ich kann "zum glück" mit meinen kindern zuhause sein. aber ich bin ganz deiner meinung, motte, den kindern tut man nichts gutes damit sie immer machen zu lassen. etwas führung braucht ja jeder. es ist ja auch für erwachene oft schwierig entscheidungen zu treffen!
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